Kapitalanlagebetrug
Hierbei handelt es sich um eine nach § 264a StGB strafbare Handlung. Die Vorschrift lautet:
„(1) Wer im Zusammenhang mit
- dem Vertrieb von Wertpapieren, Bezugsrechten oder von Anteilen, die eine Beteiligung an dem Ergebnis eines Unternehmens gewähren sollen, oder
- dem Angebot, die Einlage auf solche Anteile zu erhöhen,
in Prospekten oder in Darstellungen oder Übersichten über den Vermögensstand hinsichtlich der für die Entscheidung über den Erwerb oder die Erhöhung erheblichen Umstände gegenüber einem größeren Kreis von Personen unrichtige vorteilhafte Angaben macht oder nachteilige Tatsachen verschweigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Absatz 1 gilt entsprechend, wenn sich die Tat auf Anteile an einem Vermögen bezieht, das ein Unternehmen im eigenen Namen, jedoch für fremde Rechnung verwaltet.
(3) Nach den Absätzen 1 und 2 wird nicht bestraft, wer freiwillig verhindert, daß auf Grund der Tat die durch den Erwerb oder die Erhöhung bedingte Leistung erbracht wird. Wird die Leistung ohne Zutun des Täters nicht erbracht, so wird er straflos, wenn er sich freiwillig und ernsthaft bemüht, das Erbringen der Leistung zu verhindern.“
Siehe auch BGH, Urt. v. 03.02.2022 – III ZR 84/21, DB 2022, 733 = NJW 2022, 1322 = ZIP 2022, 581 = MDR 2022, 499 = VersR 2022, 647 = WM 2022, 514 = BB 2022, 718 [Anspruch eines Anlegers auf Schadensersatz wegen eines Prospektfehlers]:
„Die unrichtige Darstellung eines wertbildenden Umstands in einem Prospekt wird vom Tatbestand des Kapitalanlagebetrugs nur erfasst, wenn sie geeignet ist, einen verständigen, durchschnittlich vorsichtigen Kapitalanleger bei seiner Anlageentscheidung zu beeinflussen (Fortführung von BGH, Urteil vom 12. Mai 2005 – 5 StR 283/04).“
(Letzte Aktualisierung: 08.06.2022)
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Gregor Heiland
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
Mail: erfurt@etl-rechtsanwaelte.de